Anlässlich einer brandschutztechnischen Beratung für ein Verwaltungshochhaus fand im März 2005 ein Besuch in Doha, Hauptstadt des Scheichtums Qatar statt.
Der Staat Qatar, eine Halbinsel im Arabischen Golf, bezieht seinen Reichtum aus Ölvorräten sowie einem riesigen Gasfeld vor der Küste des Landes.
Dieser Reichtum fällt dem Besucher auf, der Doha besucht.
Die Straßen sind neu und gepflegt, üppige Blumenbeete machen vergessen, dass man sich in einem Wüstenstaat befindet.
Die Stadt ist ein Paradies für Architekten und Bauingenieure, beinahe wöchentlich sind neue Bauschilder zu entdecken, die neue Hochhäuser und Großbauten zeigen.
Der Bauboom wird noch verstärkt durch die Asienspiele, die 2006 in Doha stattfinden werden. Mit Bedauern ist festzustellen, dass deutsche Firmen kaum bis gar nicht vertreten sind. Angelsächsische, amerikanische und asiatische Büros und Firmen teilen sich den Markt auf.
Logischerweise wird nach amerikanischen oder britischen Brandschutzstandards gebaut. Für den deutschen Sachverständigen ergeben sich daher direkte Vergleiche der Systeme und damit unterschiedlicher Philosophien.
Das Prinzip der Bildung von Brandabschnitten ist nach unserem Verständnis nur unzureichend umgesetzt. Hier vertraut man mehr einer umfassenden Sprinklertechnik.
Zwei entgegengesetzt angeordnete Treppenräume sind aber auch in arabischen Hochhäusern Stand der Technik.
Trotzdem wäre eine überhebliche Blickrichtung ungerecht, der Staat ist sich sehr wohl seiner Verantwortung bewusst und baut auf höchstem Niveau. Bei der Umsetzung lässt sich aber eine gewisse arabische Nonchalance nicht verbergen, wie das obige Bild zeigt.
Arabisches Hochhaus